Die Parcoursaufgaben
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11 Aufgaben, 12 Richtungswechsel zwischen vorwärts/rückwärts und
umgekehrt, 18mal Kuppeln und Schalten, dazwischen unzählige Brems-
und Beschleunigungsvorgänge ... und das alles fehlerlos und in
weniger als 80 Sekunden (zumindest, wenn man in der Gruppe A ein
Wörtchen mitreden will) ... das ist die Herausforderung, die auf
Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer typischen
Parcours-Racing-Veranstaltung
warten. Im Folgenden eine Auswahl der möglichen Aufgaben: |
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Spurgasse
freiliegend
Das Auto muss mit den rechten Rädern durch eine 2 Meter lange Gasse
gefahren werden, die durch zwei Bretter begrenzt ist ... natürlich
ohne die Bretter zu berühren. Das Problem dabei: die Gasse ist nur
ein paar Zentimeter breiter als die Reifen ... exakt mittiges
Anfahren im rechten Winkel zum Hindernis ist also Voraussetzung für
ein Erfolgserlebnis. Bei Vollgas im zweiten Gang wird die Spurgasse
schnell zum berühmten Ritt auf der Rasierklinge. |
Slalom vorwärts
Vier versetzte Slalomtore im Abstand von jeweils 8 Metern ...
gefahren im zweiten Gang bringt diese Aufgabe Fahrwerk und Fahrer/
Fahrerin an
die Haft- und Belastungsgrenze. Die Breite der Tore richtet sich
nach der Fahrzeugbreite und lässt den Fahrern nur etwa 25 cm Platz
auf jeder Seite. Gesucht wird also der beste Kompromiss zwischen
Geschwindigkeit und Genauigkeit. |
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Wand vorwärts
Die erste Vollbremsung steht an: den Fahrern und Fahrerinnen stellt sich eine Wand,
bestehend aus einem Holz- oder Kunststoffgatter, in den Weg.
Innerhalb einer Zone von 15 cm vor dem Hindernis muss das Auto zum
Stehen gebracht werden ... natürlich ohne die imaginäre Wand zu
berühren. Das ist im Verhältnis etwa so, also ob man einen
Ozeandampfer auf Badetuchlänge an die Kaimauer fahren würde ... aus
voller Fahrt und mit nur einer Bremsung! |
Slalom rückwärts
Das erste Hindernis in Rückwärtsrichtung ist der Slalom. Wie beim
Slalom vorwärts stehen die Tore im Abstand von 8 Metern, allerdings
sind hier „nur“ drei der engen Slalomtore zu bewältigen. Die
geringste Abweichung des Lenkeinschlags von der Idealposition führt
unweigerlich zum Scheitern. Kein Grund übrigens für die Besten,
diese Aufgabe nicht mit Vollgas in Angriff zu nehmen. Dadurch zählt
der Slalom rückwärts mit zum spektakulärsten Teil des Parcours
Racing. |
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Einparken rechts
Das Einparken ist das Kernstück des Parcours Racing. In eine Lücke
begrenzt durch zwei Gatter ist das Auto in einem Zug so einzuparken,
dass zum Bordstein höchstens 15 cm Abstand bleiben, selbstredend
ohne auf diesen aufzufahren. Die Parklücke selbst ist nur 1½ Mal so
lang wie das Fahrzeug ... für den „normalen“ Autofahrenden ein
triftiger Grund, nach einer anderen Parkgelegenheit zu suchen. Nicht
so Parcours-Spezialisten: Ein- und Ausparken in drei Sekunden ist der
Grundstein zum Sieg. Übrigens, das Parcours Racing beweist es: Frauen parken
durchaus nicht schlechter ein als Männer ... |
Wand rückwärts
Entspricht in Aufbau und Wertung der Wand vorwärts (die Sache mit
den 15 cm und dem Ozeandampfer) ... nur eben rückwärts. Wenn vor dem
Start Fahrer oder Fahrerinnen gesichtet werden, die sich mit Dehn- oder Rückenübungen
fit halten, dann hat das ursächlich mit dieser Aufgabe zu tun ... |
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Fahrgasse
Die Fahrgasse hat eine Länge von 10 Metern, begrenzt durch
Holzklötzchen im Meterabstand, und ist rückwärts wie vorwärts zu
durchfahren. Da die seitlichen Begrenzungen nur jeweils etwa 10 cm
„Luft“ zum Fahrzeug lassen, hat ein exakt gerades An- und
Durchfahren der Aufgabe oberste Priorität. Schon die kleinsten
Lenkbewegungen führen zum Abräumen der Klötzchen ... unter
Fachleuten als „Kegeln“ bekannt und gefürchtet. |
Wenden doppelt
Allein die Erklärung des Wendemanövers ist schon schwierig: auf
einem 12 x 12 Meter großen Quadrat ist das Auto in jeweils drei
Zügen zweimal zu wenden, wobei zunächst vorwärts, dann rückwärts in
den Wendeplatz eingefahren wird. Erschwerend kommt hinzu, das die
Ein- bzw. Ausfahrt nur unwesentlich breiter als das Fahrzeug ist.
Alles klar? Nicht nur Anfänger und Anfängerinnen verlieren hier ab und an die
Orientierung … auch alte Hasen sind im Wendeplatz schon falsch
abgebogen. Eine Aufgabe, die also höchste Konzentration und vom
Fahrzeuggetriebe maximale Standfestigkeit verlangt. |
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Einparken links
Entspricht in Ablauf, Wertung und Anforderung an die Teilnehmenden dem
Einparken rechts. Trotzdem werden statistisch gesehen hier mehr
Fehler produziert als beim rechts Einparken. Klar: wer wohnt schon
in einer Einbahnstrasse und parkt täglich links ein? |
Schweizer Slalom
Vier Pylonen (Leitkegel) in jeweils 8,50 Metern Abstand voneinander
sind wechselseitig zu umfahren. Eine Aufgabe, die im zweiten Gang
gefahren schon Mal an den berühmten Elchtest erinnert. Aber auch
hier: exakte Lenkmanöver führen zum Erfolg. |
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Stopplinie
Wenn am Ziel die Fahrer und Fahrerinnen den Kopf aus dem Fenster
strecken, dann geht es nur sekundär um die Kühlung desselben nach
einem anstrengenden Ritt durch den Parcours. Die letzte Aufgabe
verlangt, das Fahrzeug mit der vordersten Begrenzung (üblicherweise
die Stoßstange) innerhalb eines Bereichs von 30 cm zum Stehen zu
bringen. Und das funktioniert nun mal am Besten, wenn man die
Stopplinie – die ja eigentlich ein Stoppfeld ist – im Blick hat. |
Neben den hier beschriebenen elf Hindernissen hält das
Reglement noch
weitere Aufgabenstellungen wie Kreisel oder Parkboxen bereit. Zudem
kann die Aufgabenreihenfolge beliebig variieren. So ist keine
Veranstaltung wie die andere, jedes Mal wartet auf
die Teilnehmenden ein neuer Parcours mit neuen Herausforderungen ...
und genau das macht den Reiz dieses Sports aus! |
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